Interview mit dem Team von ImmerBunt
Immerbunt Bronze Partner für Artenvielfalt

„Bunte Wende“ für den Artenschutz: Wir sind Blühpate!

Felder voller Blüten, es summt und brummt, Vögel und andere Tiere verstecken sich zwischen den Halmen: Das ist die Vision des Oldenburger Start-ups „ImmerBunt“. Das Team arbeitet mit viel Herzblut an ihrem Ziel, die „bunte Wende“ für den Artenschutz in Gang zu setzen, und zwar mit Hilfe von durch Blühwiesen. Die AV ist dabei: Als Blühpate! Was das heißt und was eigentlich eine „bunte Wende“ ist, haben uns die ImmerBunt-Gründer Felix Jan Kunert und Tom Junge im Interview erzählt.


ImmerBunt – wer steckt hinter dem Namen und was macht ihr?

Felix: Wir sind ein junges Oldenburger Start-up, das seit 2020 deutschlandweit Projekte zum Schutz unserer Umwelt realisiert. Bei ImmerBunt widmen wir uns insbesondere dem Erhalt und Förderung der Artenvielfalt und Ökosysteme.
Tom: Das passiert durch die großflächige Anlage von mehrjährigen und regionalzertifizierten Blühflächen auf vormals landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie die naturnahe und ökologisch wertvolle Gestaltung von Firmengrundstücken.


Blühwiesen…Das ist also die „bunte Wende“, von der ihr sprecht?

Felix: Ein großer Teil, ja. Unsere Idee hinter dem Start-up ist es, den Artenschutz von einer neuen Seite zu beleuchten. Wir wollen einen unternehmerischen Ansatz nutzen, um Arten effektiv zu schützen und verschiedene Nachhaltigkeitsansätze in unsere Gesellschaft und Wirtschaft zu transportieren.


Wie macht ihr das?

Tom: Das tun wir zum Beispiel, indem wir Landwirtschaft und Wirtschaft für ein gemeinsames Ziel vernetzen. Viele Flächen werden nicht sinnvoll genutzt, bieten aber ein immenses ökologisches Potenzial. Durch Kooperationen mit Wirtschaftskräften aus der Region decken wir dieses Potenzial auf und ermöglichen eine möglichst ökologische Gestaltung von Erholungsräumen für unsere Natur.


Wir starten eine gemeinsame Blühwiese, die auf fünf Jahre angelegt ist – was heißt das für uns und für euch?

Tom: Für Euch bedeutet die Blühwiese einen wirksamen regionalen Beitrag zum Schutz und Erhalt von Ökosystemen und damit einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Ihr setzt damit ein Zeichen für einen nachhaltigen Wandel und ein Zeichen für eine nachhaltige Zukunft. Wir alle werden in den nächsten Jahren mit vielen Veränderungen konfrontiert sein, und diese Art der Zusammenarbeit ist ein guter Anfang, um eure Mitarbeitenden abzuholen und sie für Umweltfragen zu sensibilisieren.
Felix: Für uns bedeutet das gemeinsame Anlegen einer Blühwiese, dass wir genau das tun können, wofür wir brennen und warum wir unser Start-up gegründet haben. Wir haben einen weiteren verlässlichen, langfristigen Partner und können so unsere Projekte festigen und planbarer machen. Für uns bedeutet es auch, dass wir mit anderen Menschen in Kontakt kommen und uns vernetzen können, um gemeinsam mehr für die Umwelt zu erreichen.


Wo ist die Blühwiese und was passiert vor Ort konkret, wann geht es los?

Felix: Sie befindet sich in Ofen im Landkreis Ammerland. Wir haben die Blühwiese mit mehrjährigem, regional zertifiziertem Saatgut eingesät. Zuvor stand auf dieser Fläche viele Jahre lang Mais.


Was genau habt ihr gesät?

Felix: Die ausgesäten Pflanzen fügen sich perfekt in die Flora und Fauna ein und werden als Wildarten bezeichnet. Sie brauchen einige Zeit, um sich zu entwickeln. Die Blühwiese kann ab Mitte Mai besucht werden. Zu diesem Zeitpunkt blühen bereits die ersten Blumen. Gegen Spätsommer wird die Fläche dann gemäht und das Mähgut als Futter oder als Dämm- und Füllmaterial für Verpackungen verwendet.


Und wer kümmert sich um die Wiese?

Tom: In regelmäßigen Abständen besuchen wir mit dem ImmerBunt-Team das Gelände und kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Außerdem binden wir verschiedene Master- und Bachelorstudenten in die Überwachung des Gebietes ein. Sie analysieren und berichten über die Artenvielfalt und die Entwicklung des Gebietes.
Felix: Bei der Instandhaltung arbeiten wir mit verschiedenen Partnern zusammen. So mäht zum Beispiel ein befreundeter Landwirt die Fläche und ein Lohnunternehmer kreiselt das Mähgut ein, das dann auch zu Ballen gepresst wird. Das ist ein wichtiger Schritt, um ein Gleichgewicht zwischen den Arten auf der Fläche zu erhalten.


Was blüht dort und wer lebt da?

Felix: Auf unserer Blühwiese blühen zwischen Mai und Ende Oktober etwa 75 verschiedene Pflanzenarten. Eine breite Palette von Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten. Diese bieten eine Nahrungsgrundlage und Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen, Vögel und Niederwild.


Warum Blühwiese und nicht - streifen? Was ist der Unterschied?

Felix: Im Gegensatz zu einem Blühstreifen ist eine Blühwiese größer und bietet mehr Platz für verschiedene Wildblumenarten und damit mehr Nahrung und Lebensraum für Insekten und andere Tiere.


Kann man auch als Privatmensch bei euch eine Patenschaft für eine Blühwiese übernehmen?

Tom: Wir möchten jedem die Chance bieten, ihren eigenen Beitrag zum Erhalt unserer Artenvielfalt und Ökosysteme zu leisten. So bieten wir auf unserer Website ebenfalls die Möglichkeit an, Blühpatenschaften zu übernehmen und sich somit an unseren Flächen zu beteiligen.


Und was, wenn man im eigenen Garten loslegen möchte?

Tom: Selbstverständlich findet man aber auch in unserem Blog alle relevanten Informationen, wie man seinen eigenen Garten naturnah und ökologisch wertvoll gestalten kann. Wir freuen uns über jegliche Unterstützung im Kampf gegen den Verlust der Artenvielfalt und möchten es der Gemeinschaft ermöglichen, den Spaten selbst in die Hand zu nehmen.

Das Team von ImmerBunt
Tom Junge (links) | Felix Jan Kunert (rechts) Sonnenblume mit Besucher Sonnenblume mit Besucher Impressionen Saatgut Blühwiese Vielfalt im Sommer Blühwiese Kornblume mit Hummel
Fotos: ImmerBunt
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